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"Hier, du Verräter des Vaterlandes!": Am 23. März 1819 erstach der Student Karl Ludwig Sand den Dichter August von Kotzebue. Der "Sieg" für die Freiheit provozierte allerdings dramatische Folgen. Kann ein Mörder, dessen Tat seine Zeitgenossen begeistert feiern, ein irregeleiteter Psychopath sein? Müssten dann nicht alle Menschen, die ihn bejubeln, ebenfalls geistesgestört sein? "In Mannheim ist fast die ganze Bevölkerung für ihn gestimmt und preist den begangenen Mord als die Heldentat eines edlen vaterländischen Jünglings", gab der damalige preußische Gesandte am badischen Hof, Karl August Varnhagen von Ense, die Berichte über die Stimmung am Tatort wieder. Meuchelmord als "Sieg": Zu verstehen ist die Tat des Karl Ludwig Sand nur, wenn man sowohl die aufgeheizte politische Stimmung in den Jahren nach den Befreiungskriegen betrachtet als auch die persönliche Situation eines fanatisierten Einzelgängers. Mit anderen Worten: Sand war wie besoffen von seiner eigenen Bedeutung. 10. Folge unserer Reihe.