Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne

audiobook (Unabridged)

By Friedrich Nietzsche

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"Warum überhaupt Wahrheit ?"– wenn, wie Nietzsche in diesem Stück aus den ›Nachgelassenen Schriften betont, der Intellekt "als ein Mittel zur Erhaltung des Individuums, (...) seine Hauptkräfte in der Verstellung [entfaltet]". Auch die Sprache als vermeintliche Erfassung der Dinge be- schreibt Nietzsche als vitale Illussion und ein "bewegliches Heer von Metaphern". Nebenher bereitet er hiermit die bahnbrechende Sprachkritik Wittgensteins vor. Aber gleichwohl beschreibt Nietzsche auch einen "Trieb zur Wahrheit". Und wenn er einerseits die Frage nach dem ›Warum von Wahrheit , mit dem alten Sassaniden-Motiv "Nichts ist wahr; alles ist erlaubt" auf die Spitze treibt, deutet er dabei nicht nur den Bezug von ›etwas wie Wahr- heit zu einer ethischen Dimension an. Mit Begriffen wie ›Wahrhaftigkeit , ›Redlichkeit und ›Rechtschaffenheit verbindet er später ›Wahrheit mit durchaus unmittelbar erfahrbaren, vor allem auch auch physiologischen Momenten der Gestik und Mimik: "Man lügt wohl mit dem Munde, aber mit dem Maule dass man dabei macht, sagt man doch noch die Wahrheit." Mit dieser erfahrbaren, offenen aber stets auch ethischen Musikalität gibt onomato verlag er sich als ein Bekenner von Wahrheit und ebenso – "im aussermoralischen Sinne" – als Moralist zu erkennen: »Was ist mir Gutherzigkeit, Feinheit und Genie, wenn der Mensch dieser Tugenden schlaffe Gefühle im Glau- ben und Urteilen bei sich duldet, wenn das Verlangen nach Gewissheit ihm nicht als die innerste Begierde und tiefste Not gilt – ... inmitten der ganzen wundervollen Ungewißheit und Vieldeutigkeit des Daseins stehen und nicht fragen ... das ist es was ich als verächtlich empfinde.« »die Leidenschaft für das trotz aller Rücksichten »Wahre« ist die höchste – und darum seltenste bisher!«
Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne